Didaktik der Biologie
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Welche Erfahrungen machten die bisherigen Praktikantinnen?

An den Schulen von Maisha Mazuri, die erst in den letzten Jahren errichtet wurden, waren bisher noch keine Praktikant*innen aus Deutschland. Im Folgenden werden daher nur Eindrücke und Erfahrungen vom Aufenthalt in Chuka beschrieben.

Primary School in Chuka - Erfahrungsbericht von Anja und Julia, 2014:

„Die Zeit, die wir in Chuka verbracht haben, war sehr schön, erfahrungsreich und außergewöhnlich. Anfangs hatten wir mit dem nicht europäischen Lebensstandard zu kämpfen, welcher allerdings durch die Herzlichkeit und Aufgeschlossenheit der Familie und auch der Lehrer mehr als aufgehoben wurde. Wir wohnten in einem kleinen Häuschen zusammen mit Oma Lucy und ihrer Familie, die sechs Personen einschließt. Besonders die zwei Kinder haben uns immer auf Trab gehalten. Wir wurden sofort in das Familienleben integriert und haben gemeinsam Wäsche gewaschen und füreinander gekocht, sodass wir uns schnell wie zu Hause fühlten.

Die Kinder in der Karurini Primary School waren sehr aufgeregt, da einige noch nie einen weißen Menschen aus der Nähe gesehen haben. Diese Aufregung legte sich bis zum Ende der drei Wochen fast nicht. Der Unterricht vor Ort ist mit dem in Deutschland kaum zu vergleichen, da man auf wenig bis keine Ressourcen zurückgreifen kann. Trotzdem konnten wir und die Schülerinnen und Schüler viel voneinander und miteinander lernen, sowohl auf inhaltlicher, als auch auf menschlicher Ebene - über alle Sprachbarrieren hinweg. Die Lehrerinnen und Lehrer waren uns gegenüber sehr offen und standen mit uns im regen Austausch über die Schulsysteme und die Kulturen beider Länder.

Wir sind sehr froh, dass wir uns entschieden dieses Praktikum zu erleben und können es euch uneingeschränkt weiterempfehlen, wenn ihr neugierig und offen für Neues seid!“

Secondary School in Chuka - Erfahrungsbericht von Andrea, 2015:

„Meiner Meinung nach ist das Praktikum eine wirklich außergewöhnliche Gelegenheit, nicht nur Kenia kennen zu lernen und mit Haut und Haaren in eine andere Kultur einzutauchen, sondern auch mit den Menschen zu leben. Das Leben in Chuka war sehr einfach, aber erstaunlicherweise braucht man gar nicht so viel und kann auch gut mit einem Eimer Wasser duschen! Bei Oma Lucy war ich in der Familie unglaublich wohl behütet, umsorgt und habe den Alltag in der ländlichen und unglaublich idyllischen Gegend in Chuka miterlebt. Mit „Karibu, welcome!“ wurde ich bei Nachbarn und Bekannten herzlich empfangen und überall zum Essen eingeladen. Die Gastfreundschaft war enorm.

Als erste Studentin der Biodidaktik der LMU habe ich mich in die Kiereni High School gewagt. Es war eine Herausforderung, die mir viel Freude gemacht hat. Die Lehrer haben mich in meinen Ideen unterstützt und mich mit Büchern zum Vorbereiten versorgt. Ich habe beispielsweise Schüler und auch Lehrer ermutigen können, die Mikroskope zu benutzen, was nicht nur die Schüler spannend fanden. Klar war es nicht immer einfach und manchmal kam ich mir vor als würde ich ins kalte Wasser geworfen werden. Aber ich hatte die Möglichkeit kreativ zu sein, zu improvisieren und mich auszuprobieren. Ich fand es wahnsinnig spannend, nicht nur die Unterschiede zu sehen, sondern auch die vielen Gemeinsamkeiten. Und die Schülerinnen und Schüler waren einfach toll.

Für mich war es eine spannende und intensive Zeit. Ich denke, es ist eine wertvolle Gelegenheit als Lehramtsstudentin oder -student mal ein anderes Schulsystem als das Bayerische kennen zu lernen und dazu noch in einem so tollen Land wie Kenia! Ob ich das Praktikum weiterempfehlen würde? Auf alle Fälle! Hakuna matata!“

Secondary School in Chuka – Erfahrungsbericht von Zarmina, 2018:

„Warum Kenia? Ich hatte die Chance, in das kenianische Schulsystem einzutauchen und den Schulalltag Kenias selbst mitzuerleben. Sechs Wochen lang durfte ich die kleine Stadt Chuka mein neues Zuhause nennen. Ich übernahm in der Secondary die Rolle einer Lehrkraft und hatte so die Möglichkeit, ein anderes Schulsystem kennenzulernen, zu sehen wie auf anderen Kontinenten unterrichtet wird. Tatsächlich wurde ich mehr oder weniger in den Schulalltag hineingeworfen. Natürlich war ich anfangs etwas überfordert, als Lehramtsstudentin plötzlich vor einer 50-köpfigen Klasse zu stehen. Aber dieses Gefühl legte sich recht schnell, denn nicht nur die Schüler, sondern auch das ganze Lehrerzimmer hat mich mit offenen Armen aufgenommen und integriert. Schnell unterrichtete ich nicht mehr nur Englisch und Biologie, sondern auch beim Mathe- und Sportunterricht war ich dabei. Bei den außerschulischen Clubs war ich aktiv und auch beim Lunch- oder der Tea-Break gesellte ich mich zu den Schülern. Ich habe bei so vielen verschiedenen Aktionen mitgemacht, dass ich sie schon alle fast gar nicht mehr aufzählen kann. In Kenia zu unterrichten ist so viel mehr, als nur vor der Tafel zu stehen und den Schülern den Stoff zu erklären. Ich selbst habe so viele Dinge über die Kultur, die Sprache und auch die Menschen gelernt und gleichzeitig so viele Erfahrungen gesammelt.

Gewohnt habe ich in einem kleinen Dorf bei Oma Lucy und all ihren Enkeltöchtern. Ich hätte mir für meinen Aufenthalt wirklich keine bessere Gastfamilie vorstellen können. Nicht nur war ich für Oma Lucy ab Tag 1 ihre neue Tochter, denn die ganze Familie, samt Nachbarschaft war super herzlich. Nach einem langen Schultag wurde noch gemeinsam über der Feuerstelle gekocht, viel Tee getrunken, und jede Menge Uno gespielt. Am Wochenende wurden dann immer Ausflüge unternommen - zum See schwimmen, in die Stadt shoppen oder hoch zum Mount Kenia. Natürlich waren die Verhältnisse sehr schlicht gehalten, aber ich finde genau das war der Punkt, warum ich dieses Praktikum so anziehend fand. Einfach mal auf den ganzen Luxus drum herum verzichten und festzustellen, wie glücklich die Menschen in Kenia eigentlich doch sind. Zum Abschied wurden jede Menge Tränen geweint, viele Briefe geschrieben und Nummern ausgetauscht. Am liebsten hätte ich die komplette Schule und meine Gastfamilie bei meiner Abreise mitgenommen.“